Die Fakten:
Natürlich kein Craft Beer, sondern ein Allerweltsbier nach Pilsner Art gebraut. Leichte 4,7% Alkohol und meistens in der 330ml Flasche erhältlich. Die Deutschen gründeten 1903 in der chinesischen Stadt Tsingtao eine Brauerei, die nach dem deutschen Reinheitsgebot braute. Das Bier hieß damals “Germania” und gewann sogar einen Preis auf einer Münchner Brauereiaustellung. 1914 nahmen die Japaner die deutsche Kolonie ein, brauten jedoch weiterhin Bier und gaben ihm den Namen Tsingtao. 1949 fiel das Gebiet wieder an die Chinesen zurück. Sie behielten den Namen bei und bauten das ursprünglich deutsche Werk zu der größten und erfolgreichsten Brauerei in China aus. Das Bier ist weltweit erhältlich und entspricht internationalem Standard. Preis: unter einem Euro/330ml
Das Setting:
Es ist heiß in Xian! Wir haben nun bereits seit über 5 Stunden die Ausgrabungsstätte mit der Terrakotta-Armee besichtigt. Unmengen Menschen, laut, eng und schwitzend. Wir finden auf dem Gelände eine Art Kiosk mit eiskaltem Tsingtao Bier und ein lauschiges, schattiges Plätzchen unter einem riesigen Baum. Damit unter diesen Umständen ein Bier nicht schmeckt, müsste es schon wirklich schlecht sein. Das ist das Tsingtao jedoch nicht. Helle, gelbe Farbe und ein recht stabiler Schaum. Keine unangenehmen Aromen, die hervorstechen, sondern ein einfaches, süffiges Bier. Im Abgang meinte ich ein wenig Reisgeschmack wahrgenommen zu haben, das kann aber durchaus meiner Einbildung geschuldet sein.
Ich glaube, dass Tsingtao schmeckt wirklich nur in China gut! Bei meinem Besuch dort habe mich richtig daran gewöhnt, zuhause im China Restaurant war es dann lange nicht mehr so lecker.
Ich muss mich korrigieren! Gestern beim Chinesen mal wieder ein Tsingtao getrunken und es hat mir richtig gut geschmeckt. Vielleicht gibt es Qualitätsschwankungen.